Podcast | ISÖ-Podcast „Sozial nachhaltige Rente“

Der ISÖ-Podcast widmet sich in gleich zwei Folgen dem Thema „Sozial nachhaltige Rente“:

In Folge 4 von „Fortschritt – der ISÖ-Podcast. Gespräche zu Sozialer Nachhaltigkeit und was sonst wirklich wichtig ist“ widmet sich Prof. Dr. Michael Opielka allein – der ursprünglich geplante Gesprächspartner Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn wird für die nächste Folge des Podcast angekündigt – der Frage, wie eine sozial nachhaltige Rente in Deutschland aussehen kann.
Ausgehend von der aktuellen Rentendebatte und seiner eigenen Perspektive als Neu-Rentner erläutert er drei große Herausforderungen: das Spannungsfeld von Finanzierung und Demografie, die versäulten Alterssicherungssysteme (gesetzliche Rente, Beamtenversorgung, berufsständische Versorgungswerke) und das Risiko wachsender Altersarmut, insbesondere für Solo-Selbstständige und Erwerbstätige in einer flexiblen, digitalisierten Ökonomie.
Opielka ordnet diese Fragen mit Hilfe verschiedener Gerechtigkeitsmodelle (Leistungs-, Verteilungs-, Bedarfs- und Teilhabegerechtigkeit plus Generationengerechtigkeit) und diskutiert dann die Architektur der Finanzierung:
• Soll Rente nur aus Erwerbseinkommen oder auch aus Vermögenseinkommen gespeist werden?
• Welche Rolle spielen Steuern gegenüber zweckgebundenen Beiträgen?
• Wie lässt sich Umlage- und Kapitaldeckung klug kombinieren – etwa nach Vorbildern in Schweden, der Schweiz oder den USA?
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Renteneintrittsalter: Opielka rechnet langfristig mit einem Arbeiten bis 70+, plädiert aber dafür, dies attraktiv zu gestalten – durch bessere Weiterbildung, flexible Übergänge und eine Entkrampfung des Themas über ein Grundeinkommen.
Am Ende skizziert er seinen Vorschlag einer Bürgerversicherung mit Grundrente: Alle Einwohnerinnen und Einwohner zahlen nach ähnlichen Regeln in ein gemeinsames System ein, das einen verlässlichen Grundsockel sichert und unterschiedliche Arbeits- und Lebensformen (z.B. Sorgearbeit) anerkennt. Vorbilder sind u.a. die Schweiz und die Niederlande, deren strukturelle Probleme deutlich geringer ausfallen als die des deutschen Rentensystems. Eine solche Reform wäre für Opielka der Schlüssel zu einer wirklich sozial nachhaltigen Rente.

https://open.spotify.com/episode/21UxFOAwYNh2DIghr6oToU

In Folge 5 des ISÖ-Podcast „Fortschritt – Gespräche zu Sozialer Nachhaltigkeit und was sonst wirklich wichtig ist“ sprechen Prof. Dr. Michael Opielka (Wissenschaftlicher Leiter des ISÖ) und Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (Volkswirt, Senior Fellow ISÖ, ehem. MdB) darüber, wie eine sozial nachhaltige Rente in Deutschland aussehen könnte. Ausgangspunkt ist das aktuelle Rentenpaket und die Frage, ob es wirklich generationengerecht ist – oder nur kurzfristig Probleme verschiebt.
Die beiden diskutieren die wachsende Altersarmut, die Schwächen des deutschen Grundrentenzuschlags und skizzieren Alternativen wie eine bedarfsunabhängige Grundrente sowie eine Bürgerversicherung nach Vorbild der Schweizer AHV – mit Mindestrente, Höchstrente und Beiträgen auf alle Einkommensarten. Ergänzend geht es um staatlich organisierte Kapitaldeckung (Bürgerfonds/Vorsorgedepot), nachhaltige Geldanlagen, die Rolle von Vermögen und Erbschaften sowie die besondere Lage in Ostdeutschland. Zum Schluss diskutieren sie Modelle eines flexiblen Renteneintrittsalters („weniger, aber länger arbeiten“) und die mögliche Entlastungsrolle eines Basisgeldes bzw. Grundeinkommens. Die Folge bündelt Fachwissen, Praxisperspektive und politische Erfahrungen – und lädt dazu ein, Rente als Teil einer umfassenden sozial-ökologischen Transformation neu zu denken.

https://open.spotify.com/episode/6iZnPnDbZfGr3ooDXrOHce

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