Bericht | Das Lieferkettengesetz wirkt!
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Dank der Vermittlung von Oxfam hatte ich am 10.10.2024 die Gelegenheit Jorge Acosta und Sandra Perez von der Gewerkschaft @astacecuador, der Branchengewerkschaft der Bananenarbeiter*innen in Ecuador zum Gespräch im Bundestag zu treffen. Wir haben uns über ihre praktischen Erfahrungen vor Ort mit dem Lieferkettengesetz ausgetauscht.
Sie schilderten sehr deutlich die ausbeuterischen Verhältnisse vor Ort, die schon seit Jahren bestehen: Hungerlöhne, Arbeitszeitbetrug, Luftversprühung von Pestiziden während Menschen in den Feldern ernten und Gewaltandrohungen gegen Gewerkschaftsmitglieder seien auf der Tagesordnung.
Fakt ist: Diese Bananen landen auch in unseren Supermärkten!
Deshalb hat Oxfam bereits Austausche mit den beiden Gewerkschaftsvertretern*innen mit Lidl und Aldi vermitteln können. Gegen die nicht regierenden Ketten Rewe und Edeka hingegen wurde gemeinsam eine Beschwerde im Rahmen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes eingereicht. Hierzu gibt es unter diesem Link einen spannenden Bericht: https://www.oxfam.de/ueber-uns/aktuelles/bananen-ausbeutung-beschwerde-edeka-rewe-lieferkettengesetz
Sandra Perez und Jorge Acosta konnten daher erste Erfolge vermelden. Der gelungene Austausch mit den zwei interessierten Supermarktketten veränderte die Arbeitssituation und die Löhne zum Besseren und die Zuliefererfirma hat ihr Rainforrest Alliance-Zertifikat verloren.
Das zeigt: Die Sorgfaltspflichten des deutschen Lieferkettengesetzes gelten und wirken. Menschen vor Ort haben Mut gefasst, etwas gegen die ausbeuterischen Zustände zu machen und schon einiges erreicht.
Dramatisch klingen die Berichte von Morddrohungen gegen die beiden Aktivisten, als vor Ort die Beschwerde bekannt wurde. Was würde ein Aussetzen des Lieferkettengesetzes für sie vor Ort bedeuten? Nichts Gutes, befürchten sie und auch ich. Die Offenheit meiner Gäste war sehr beeindruckend und ich nehme das als Auftrag und Ansporn mit, wenn es nun um die Umsetzung der Lieferketterichtlinie geht.